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Problem: gelbe / abfallende Blätter |
Hier ganz normal: gelbe Blätter an einer Dendrobium victoria-reginae
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Gelbe Blätter an der Orchidee die später abfallen oder Blätter die sogar schon im grünen Zustand abfallen, können ganz verschiedene Ursachen haben. Auf dieser Seite sind alle diese Ursachen gesammelt. Hier können Sie das Problem näher einschränken:
Fall 1: Dass Orchideen Blätter verlieren ist oftmals ganz normal.
Hier müssen zwei Fälle unterschieden werden:
Viele Arten der Gattungen Dendrobium, Calanthe und Pleione verlieren vor oder nach der Blüte grundsätzlich alle Blätter. Hier bildet dieser Schritt den Schlusspunkt der Wachstumszeit.
Auch an typischen Warmhauspflanzen wie Phalaenopsis oder Vanda wird von Zeit zu Zeit ein Blatt gelb, dies gehört zum Leben der Pflanze dazu. In Ausnahmefällen können es auch zwei auf einmal sein. Hier muss man die Lage für die Pflanze nach ihrem Gesamtzustand beurteilen: Wieviel Blätter hat sie insgesamt? Wachsen gerade neue Blätter nach? Etwas gehäufter fallen die Blätter mit Beginn und während der dunklen Jahreszeit ab.
Fall 2: Der Blattabwurf ist nicht normal. Die folgenden gründe kommen in Frage:
1.) Pilze:
Blattabfall an Vanda, Ascocentrum und Verwandten:
Bei dieser Orchideen-Gruppe gibt es eine Erkrankung, die Thai disease genannt wird. Das sind Pilze, die die Leiterbahnen von unten her befallen. Dann kommt es zum Blattabwurf. Manchmal bildet die Orchidee aus der Not heraus noch Wurzeln im oberen Teil der Pflanze und man kann einen Kopfsteckling machen (siehe Vermehrung). Ansonsten ist die Pflanze nicht mehr zu retten.
2.) Schnelle Aufzucht bei Phalaneopsis:
Vor allem Phalaenopsen werden heute im Schnellverfahren hochgezogen, dabei kommt sehr viel Dünger zum Einsatz. Die Bedingungen müssen für eine solche Aufzucht ideal sein. Grund ist natürlich eine Kostenminimierung, um die Pflanzen später billig verkaufen zu können. Beim Kauf sehen diese Phalaenopsen gesund aus und auch die nächsten 1-2 Jahre wachsen und blühen sie durchaus zufriedenstellend. Doch dann kommt es oft zu einem Zusammenbruch. Drei oder mehr Blätter werden auf einmal gelb. Lange Zeit kommen keine neuen Blätter mehr dazu. Auch ein Umtopfen ändert nichts an der Situation. Oft ist es möglich diese Pflanzen zu retten, allerdings braucht man Geduld. Diese Orchideen sollten warm und hell stehen und im Sommer alle 2 Wochen mit Orchideen-Dünger und alle 2 Wochen mit einem stark stickstoffbetonten Dünger gegossen werden. Diese Dünger müssen oft sehr stark verdünnt werden, da sie sehr konzentriert verkauft werden. Stickstoff fördert speziell die Bildung von Blättern. Jede Blüte die sich in dieser kritischen Zeit bilden sollte, muss sofort abgeschnitten werden. Eine Blüte würde die Orchidee zusätzliche Kraft kosten. Oft dauert es 2-3 Jahre bis die Pflanze wieder mehr als 2 Blätter hat. Dann darf man sich auch wieder auf eine Blüte freuen.
3.) Lichtmangel:
Lichtmangel wird nicht immer sofort mit einem Blattabwurf beantwortet. Manchmal kommen Orchideen damit 1-2 Jahre klar. Dann aber fangen sie an zu kränkeln, verlieren Blätter und werden anfällig gegen Schädlinge. Hier hilft die Unterbringung an einem helleren Standort.
4.) Verdichtetes Substrat / Wurzelschäden: Wenn eine Orchidee schon mehr als drei Jahren im gleichen Substrat steht muß sie umgetopft werden. Passiert dieses nicht, können die Wurzeln beschädigt werden. Folge ist ein Abfallen der Blätter. Befinden sich Moose oder Algen auf dem Substrat, ist dieses stark verdichtet. Es kommt nicht mehr genug Sauerstoff an die Wurzeln. Mehr Informationen zum Thema Umtopfen gibt es hier.
5.) Schädlinge an der Pflanze:
Gerade sehr kleine Schädlinge wie die Spinnmilbe kann man im Anfangsstadium des Befalls leicht übersehen. Hier hilft ein weisses Taschentuch, mit dem man Vorder- und Rückseite der Blätter abwischt. Rote Punkte und Streifen deuten auf die rote Spinne hin. In diesem Fall ist der Blattabwurf ein ernstes Warnzeichen. Mehr Informationen zum Thema Schädlinge finden Sie über den Bestimmungsschlüssel. |
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