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Welche Gattungen sind geeignet ? |
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Gerade jedoch Orchideen denen es im Sommer in unseren Zimmern zu warm ist, sind in dieser Zeit gut im Freien aufgehoben. Manche Gattungen wie z.B. Odontoglossum-Arten stoppen ihr Wachstum bei zu hohen Temperaturen, wachsen also im Freien besser. Andere Gattungen benötigen für die Blütenbildung eine möglichst grosse Nachtabsenkung der Temperatur (z.B. Cymbidium). Auch diesen Wunsch kann man der Orchidee am besten im Freien erfüllen.
Es ist also wichtig zu wissen, zu welcher Temperaturgruppe die Gattung oder Art gehört, bevor man entscheidet. Als Faustregel gilt: Gattungen und Arten die sich im kühlen Bereich wohlfühlen, sind besser für den Freilandaufenthalt geeignet als Orchideen aus dem Warmhaus (Ausnahme z.B. Vanda).
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meist nicht geeignet |
meist besonders gut geeignet
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Aerangis |
Cattleya und Laelia |
Bulbophyllum |
Cylogynen des Kalthauses (z.B. cristata) |
Dendrobium des Warmhauses (z.B. phalaenopsis) |
Cymbidium |
Doritis |
Dendrobium des Kalthauses |
geflecktlaubigen Paphiopedilum Arten |
Miltonia |
Phalaenopsis |
Odontoglossum |
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Oncidium |
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Pleione |
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Rossioglossum |
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Sophronitis |
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Stanhopea |
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Vanda * |
* Voraussetzung ist ein warmer Sommer
Die in der Tabelle aufgeführten Gattungen und Arten bilden nur eine Auswahl. Durch genaues Beobachten während des Sommeraufenthaltes werden sie schnell herausfinden, ob es der Orchidee gut bekommt. Weitere Hinweise ob eine Gattung für einen Freilandaufenthalt geeignet ist, finden Sie bei den Kulturanleitungen.
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Ansprüche an den Platz |
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Ein geeigneter Platz für Orchideen ist ein geschützter, heller Ort. Er muss Schutz bieten vor direkter Sonne, Regen, starkem Wind und Tieren (z.B. Mäuse oder Vögel usw.). Auf der anderen Seite sind Orchideen meist sehr lichthungrig; dunkel darf der Platz nicht sein. Ein Platz in einem Baum kann all dieser Bedingungen z.B. erfüllen. Schliesslich leben Orchideen an ihren Naturstandorten meist als Aufsitzer in einem Baum (epiphytische Lebensweise). Ideal ist auch ein Platz, auf den der Schatten eines berankten Spaliers oder eines Gitters fällt.(siehe Foto) Aber auch der Platz unter einem Terrassen- oder Balkondach bietet sich an., wenn er nicht zu dunkel ist. Auf vielen Balkonen gibt es einen Platz, der zwar Morgens oder Abends von der Sonne beschienen wird, Mittags jedoch im Schatten liegt. Meist bietet das Dach des Balkons genügend Schutz vor Regen und Wind. Direkter Regen auf die Pflanzen ist nicht von Vorteil, da das Wasser zu massiv auf die Orchidee einwirkt. Niemals darf sich das Wasser am gewählen Standort sammeln, da es sonst zur Fäulnis kommt. Hängen die Orchideen nicht in einem Baum, so hat es sich zum Schutz vor Ungeziefer bewährt, die Orchideen auf mit Wasser gefüllte Fensterbankschalen zu stellen (im Fachhandel erhältlich). An trockenen Tagen ist ein morgendliches Besprühen wichtig, kondensiert regelmässig Tau auf den Orchideen, kann darauf verzichtet werden.
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Schädlinge |
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Ein Aufenthalt im Freien kann eine Orchidee vor Schädlingen befreien, leider kann dieser Aufenthalt aber auch Schädlinge bringen. Gerade Schnecken, Blattläuse, Assel, Regenwürmer, Ameisen und Tausendfüssler finden sich wesentlich schneller ein als im Zimmer. Eine regelmässige Kontrolle ist also besonders wichtig.
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Vorteile |
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- Günstigere Bedingungen für viele Orchideen des Kalthauses
- Grosse Absenkung der Tempertur in der Nacht und damit Förderung der Blühwilligkeit bei einigen Arten
- Maximale Frischluft und oftmals höhere Luftfeuchtigkeit
- Das Licht erreicht die Pflanze von allen Seiten, nicht wie auf der Fensterbank nur von einer. Dadurch steigt die Blühwilligkeit, das Gewebe wird gefestigt, der Wuchs ist kompakt und nicht dem Licht zugewandt.
Nachteile
- höheres Risiko von Schädlingsbefall
- Beschädigungsgefahr durch Unwetter, Vögel und starken Regen
- durch Kälteperioden kann das Wachstum gehemmt werden
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Vorsicht ! |
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Holen Sie die Orchideen bei Unwettern und sehr starken Regenfällen rein.
Beobachten Sie die Pflanzen genau, bei Anzeichen von Wachtumsverzögerungen ist es besser, die Orchideen wieder ins Haus zu holen. Beenden Sie den Aufenthalt für wärmeliebende Orchideen (z.B. Vanda) vorzeitig, wenn der Sommer ungewöhnlich kalt verläuft.
Wieder ins Haus
Der richtige Zeitpunkt Orchideen wieder ins Haus zu holen hängt natürlich etwas von den klimatischen Bedingungen des jeweiligen Jahres und von der Gattung ab. Als Faustregel hat sich jedoch bewährt, die Orchideen nach den Eisheiligen im Mai raus und Anfang bis Mitte September wieder ins Haus zu bringen. Nur die Cymbidium-Arten und Dendrobium nobile-Arten können bis kurz vor die ersten Nachtfröste draussen kultiviert werden. Dies fördert ihre Blühwilligkeit.
Vor der Unterbringung im Haus müssen die Pflanzen nochmals genau auf Schädlinge untersucht werden. Vergessen Sie dabei auch den Wurzelbereich nicht. Dieser lässt sich mit zwei Tricks abchecken, ohne die Pflanze aus ihrem Topf zu holen:
- Heben Sie den Topf an und reinigen Sie die Stelle, auf der der Topf stand. Schauen Sie sich den Boden nach zwei Tagen erneut an. Befinden sich dort viele kleine Substrat-Krümmel, deutet dies auf Schädlings-Aktivität hin (Ameisen, Assel, Würmer).
- Giessen Sie die Orchidee danach und schauen Sie dann auf das Substrat. Viele Bodenschädlings kommen jetzt nach oben, um nicht zu ertrinken.
Im Herbst besteht bei vielen Orchideen nocheinmal die Möglichkeit zum Umtopfen. Nutzen Sie diese, wenn Sie den Verdacht auf Schädlinge im Substrat haben.
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