|
|
|
Alle Fotos auf dieser Seite wurden mir von Orchids & more zur Verfügung gestellt. |
Auf diesen Seiten lesen Sie...
|
|
Wie leben Orchideen in der Natur ? |
|
Anpassungsfähigkeit der Orchideenwurzel |
|
Ableitungen für die Orchideen-Pflege daheim |
|
Wieso ist es wichtig, etwas über die Lebensbedingungen von Orchideen am Naturstandort zu erfahren ? Nur wer weiss, wie Orchideen in ihrer Heimat leben, kann für sie Pflegeanleitungen ableiten um sie dann erfolgreich auf der Fensterbank oder im Gewächshaus zu pflegen. Die Bedingungen am Naturstandort bilden also die Grundlage für die Kulturanleitungen, die Sie von diesen Seiten abrufen können. Wenn man etwas von der natürlichen Lebensweise der Orchideen weiss, wird man die Tipps und Hinweise besser verstehen. Nach der Lektüre dieses Artikels werden Sie z.B. besser verstehen, warum viele Orchideen-Arten ihrer Wurzeln immer wieder aus den Töpfen hängen lassen. Wenn Sie schon einmal mit der Orchideen-Pflege zu tun hatten, wird ihnen aufgefallen sein, wie unterschiedlich die Ansprüche der einzelnen Gattungen sind. Kein Wunder, denn Orchideen kommen in fast allen teilen der Erde vor. Zum Äquator hin nimmt die Anzahl der Arten allerdings immer mehr zu. Für die praktische Pflege der Orchideen sind drei Klimazonen wichtig (stark vereinfacht):
|
|
|
|
|
Orchideen-Klima
Tropische Regenwälder:
Diese Zone unterteilt sich in zwei Gebiete:
1.) Niedrige Gegenen mit mit feuchtwarmem Klima und gleichmässigen Temperaturen. Der Unterschied zwischen Tag- und Nachttemperatur ist sehr gering. Orchideen-Arten die sich in einem solchen Klima wohlfühlen, wollen das ganze Jahr über warm stehen. Die Gattungen Vanda und Phalaenopsis gehören hierzu.
2.) Niedrige Gegenen mit periodisch auftretenen Feucht- und Trockenzeiten und Temperaturunterschieden. Durch diese klimatischen Wechsel werfen Bäume dieser Klimazone oft ihr Laub ab. Die Folge ist ein höheres Lichtangebot für die Orchideen in dieser Zeit.
Hochlagen:
Orchideen aus diesen Gebieten sind einem ständigen extremen Tempaturwechsel ausgesetzt. In der Nacht kann es bitter kalt werden, am Tag erwärmt die Sonne die Luft beträchtlich. Vertreter aus dieser Klimazone sind z.B. Sophronitis-Arten.
Nebelwälder:
Auch hier wachsen die Orchideen meist in höhere Lagen, jedoch gibt es ständig eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit und oft niedrige Temperaturen, vor allem in der Nacht. Die Gattung Masdevallia gehört in diese Gebiete.
Auch in anderen Klimazonen wachsen Orchideen. So gibt es auf den antarktischen Inseln ca. 500 Orchideen-Arten. Und einige wenige Orchideen können auch in ganzjährig recht trockenen Gebieten überleben. Diese Klimazonen sind jedoch für die Orchideen-Pflege auf der Fensterbank uninteressant.
|
Auf solchen Bäumen sind Orchideen oft zu Hause. Foto: Orchids & more |
|
|
|
|
Lebensweise
Nachdem beschrieben wurde, unter welchen klimatischen Bedingungen Orchideen zu Hause sind, ist es nun noch wichtig zu wissen, an welchen Stellen Orchideen genau in ihren Zonen wachsen. Die meisten Orchideen sind in bewaldeten Gebieten zu Hause. Hier gibt es die benötigten Wasser- und Nährstoffmengen, am Boden jedoch herrscht akuter Lichtmangel. Das hat viele Orchideen-Arten im Laufe ihrer Entwicklung dazu gebracht, sich auf den Bäumen anzusiedeln. Jedoch geht es den Orchideen grundsätzlich nur um das Licht, Nährstoffe beziehen sie keine aus dem Baum. Diese Lebensweise nennt man epiphytisch. Dabei unterscheidet man Orchideen die nur auf der Rinde des Baumes wachsen und Orchideen, die ihre Wurzeln in kleinen Moos- oder Humusansammlungen stecken, die sich z.B. in Astgabeln gebildet haben. Eins ist aber klar: Der Standort am dem Baum bietet zwar mehr Licht, aber wenig Nährstoffe.
Die Fotos zeigen es gut: Die Wurzeln der oberen Orchidee wachsen an der Baumrinde lang, die Wurzeln der unteren Orchidee stecken in einer kleinen Moosansammlung. Beim Blick auf das obere Foto wird auch klar, warum Orchideen ihre Wurzeln gern aus dem Topf hängen lassen. Es entspricht nicht ihrer natürlichen Lebensweise, in einen Blumentopf gezwängt zu werden. Die Wurzeln mancher Orchideen (z.B. Phalaenopsis) wachsen lang die Baumrinde entlang. Das für Orchideen verwendete Substrat ist also ein Kompromiss. Auf der einen Seite soll die Wurzel damit feucht gehalten werden, auf der anderen Seite muss genügend Luft an die Wurzeln kommen, so wie sie es in ihrer Heimat gewöhnt sind. Aber Orchideen-Wurzeln sind sehr anpassungsfähig, in der Natur und auch auf der Fensterbank. „Entdecken“ die Wurzeln auf ihrem Weg an der Rinde eine Humusansammlung, stellen sie sich automatisch auf diese Verhältnisse ein und wachsen fortan im Humus weiter. Sogar an eine wässrige Nährlösung können sich die Wurzeln gewöhnen. Wichtig dabei ist nur, das die Wurzeln in diese neue Umgebung hineinwachsen. Sie sind nicht in der Lage, sich nach dem Wachstum ihrer Umgebung anzupassen. Pflanzt man also eine Orchidee plötzlich in Blumenerde um, ist dies ihr sicherer Tod. Deshalb ist es schwierig, Wurzeln die ihr Wachstum an der Luft schon beendet haben, in Substrat umzusetzen. Hier sollte man immer so rechtzeitig umtopfen, das die neuen Wurzeln in das Substrat und nicht nach aussen wachsen. Keine Regel ohne Ausnahme: Die Luftwurzeln der Phalaenopsis passen sich den Verhältnissen im Orchideen-Substrat nach meinen Erfahrungen auch nach beendetem Wachstum noch an.
|
Epiphytische Lebensweise. Fotos: Orchids & more
|
|
|
|
|
Andere Lebensweisen
Eine zweite grosse Gruppe von Orchideen lebt wie fast alle unser einheimischen Pflanzen auf dem Boden. Ihre Lebensweise nennt man terrestisch. Auf der Fensterbank gibt es nur eine ganz kleine Gruppe von Orchideen die terrestrisch, also in Erde gepflegt werden. Auch wenn manche Orchideen an ihrem Naturstandort auf dem Boden leben, auf der Fensterbank bekommen sie fast alle ein Substrat aus Rinden, Torf und anderen Bestandteilen.
Kurz erwähnt sein noch, das es auch Orchideen gibt, die auf Steinen und Felsen (lithophytisch) wachsen. Unter den Gattungen Cattleya und Laelia gibt es einige Vertreter, die sich hier wohlfühlen.
|
terrestische Lebensweise Foto: Orchids & more
|
|