Die Gattung Disa halten viele Liebhaber von tropischen Orchideen für sehr schwer zu pflegen. Dieser Ruf haftet der Gattung hauptsächlich deshalb an, weil ihre Pflege sich von der tropischen Orchideen grundsätzlich unterscheidet. Bevor man sich an die Pflege wagt, sollte man sich deshalb gut über die Bedürfnisse informieren. Auf dieser Seite finden sie eine Grundlage dafür. Dann aber kann man mit dieser Gattung viele Kulturerfolge haben.
Allgemeines/Heimat/Arten
Die Gattung ist recht groß, umfasst ca. 180-200 Arten. Dazu gehören z.B. Disa atricapilla, Disa aurata, Disa bivalvata, Disa cardinalis, Disa caulescens, Disa grandiflora, Disa longicorn, Disa racemosa, Disa stolzii, Disa tripetaloides, Disa venosa. Mit am bekanntesten ist Disa uniflora. Deshalb gelten die folgenden Hinweise besonders für diese Art. Allerdings wollen auch viele andere Disa-Arten so gepflegt werden. Das Verbreitungsgebiet dieser Gattung erstreckt sich über das tropische Afrika (z.B. Süd-Afrika). Sie wächst dort am Boden an feuchten Stellen, z.B. an Wässerfällen und Flüssen. Die Farbpalette der Blüten reicht von rot über rosa bis zu gelblichen Tönen
Wachstumszyklus & Kultur:
Auch die Gattung Disa unterliegt einem strengen Wachstumszyklus. Anhand dieses Zyklus erläutern sich die Ansprüche am besten: Im Winter sollten die Pflanzen sehr kalt, aber frostfrei stehen. Geeignet sind Räume mit Temperaturen unter 10 °C. Auch leichter Frost wird toleriert, allerdings sind die Winter in unseren Breiten zu streng, um sie das ganze Jahr über im Freien zu kultivieren. Leider sind Kellerräume im Fall von Disa nicht geeignet, denn sie brauchen auch im Winter viel Licht. Auch der Frischluftbedarf ist hoch. Disa möchte nie ganz trocken stehen. Bei niedrigen Temperaturen ist der Wasserbedarf jedoch minimal. Die Erde sollte in dieser Zeit immer "bügelfeucht", aber nicht nass sein. Das Wasser sollte salzarm sein, 200µS sind ideal. U.a. eignet sich sauberes Regenwasser. Gedüngt werden sollte in dieser Zeit nur selten und mit sehr geringer Konzentration. Bereits Ende Januar-Anfang Februar sollten die Orchideen jedes Jahr umgetopft werden. Als Kulturgefäß eignet sich ein großer Tontopf, dieser sollte unten zunächst eine Drainageschicht aus Blähton oder Styropor erhalten. Für das Substrat selbst gibt es mehrere Möglichkeiten: Ein Gemisch aus Sand und reinem Weisstorf ist eine gute Grundlage für die Kultur, als Zusatzstoffe eignen sich feine Holzkohle und Perlite. Auch eine Kultur in reinem Sphagnum ist möglich. Auf jeden Fall sollte das Substrat kalk- und salzfrei sein. Die aus dem Topf entnommenen Orchideen sollten zunächst vorsichtig vom alten Substrat befreit werden. Ebenso sollte man mit abgestorbenen Blättern und Wurzeln verfahren. Die Wurzeln sind brüchig wie Glas und müssen sehr vorsichtig behandelt werden. Im Frühling kann die Pflanzen schon recht zeitig in den Garten oder auf den Balkon gebracht werden um den hohen Frischluftbedarf zu decken. Völlig ungeeignet sind Treibhäuser mit hoher Luftfeuchtigkeit und geringer Luftbewegung. Nur wenn Nachtfröste drohen, ist ein schützender Raum nötig.
Im Sommer ist ein geschützter Platz auf den die Morgen- oder Abendsonne fällt ideal. Steht die Pflanze zu schattig, kann die Blüte ausfallen. Direkte Mittagssonne wird nicht vertragen. Der Wasserbedarf ist im Sommer hoch. Das Substrat sollte immer feucht sein. Staunässe ist zu vermeiden. Zwar vertragen Disa-Arten durchaus Temperaturen bis 30 °C, jedoch mögen sie "kalte Füße". Deshalb sind die Tontöpfe von Vorteil. Eine Abkühlung kann man auch erreichen, wenn man die Töpfe in wesentlich größere Übertöpfe stellt und den Zwischenraum mit Sphagnum ausfüllt. In beiden Fällen wird Wasser verdunstet und sorgt für Kühle. Auch kann man die Töpfe in ein Moorbeet aus Torf einbetten. Im Sommer sollte alle 3 Wochen mit Orchideendünger in halber Konzentration gedüngt werden. Auch hier ist darauf zu achten, dass das Wasser eine möglichst geringe Leitfähigkeit hat, auch wenn Dünger zugesetzt wird. Im Spätsommer erscheint dann die Blüte. Bis zum Herbst bilden sich an der Knolle neue Triebe. Die alten Blätter jedoch werden gelb und sterben ab. Bis zum Einsetzen erster Fröste kann die Orchidee weiter im Freien gepflegt werden. Das Wachstum verlangsamt sich im Winter.
Bei schlechten Kulturbedingungen, insbesondere zu wenig Frischluft, wird die Gattung gern von der Roten Spinne oder von Pilzen befallen. Besondere Gefahr geht vom Giesswasser aus. Auf keinen Fall darf dieses zwischen die Blätter laufen oder auf ihnen stehen bleiben, besonders im Winter. Dies führt schnell zu Flecken auf den Blättern oder zur Fäulnis der ganzen Pflanze. Dies sollte man besonders dann bedenken, wenn Regen auf die Pflanze fallen kann (auch in geringen Mengen). Viele Disa-Freunde wenden vorbeugende Mittel gegen Pilze (Fungizide) an.
Vermehrung:
Wenn die neuen Triebe entstehen, bilden sich unterirdische Ausläufer. Auf diese Weise vermehren sich Disa-Arten von ganz allein. Die Ausläufer können beim Umtopfen in neue Töpfe gesetzt werden.