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Sie befinden sich hier: Home - Orchideen-Doktor - Schadbilder - Flecken auf den Blättern


Problem: Flecken auf den Blättern
 
Flecken auf Orchideen können ganz verschiedene Ursachen haben. Diese kann man bestimmen, wenn man sich die Flecken genau ansieht:

1.) Sonnenbrand

Die Flecken sind recht gross, trocken, braun-schwarz, in manchen Fällen in der Mitte weiss. Die Orchidee stand in der Sonne. Die Flecken breiten sich nicht weiter aus:

Die Orchidee hat wahrscheinlich Sonnenbrand. Stellen Sie sie an ein helles Fenster durch das die Sonne mittags nicht direkt scheint. Gerade im Frühling müssen Orchideen erst langsam an die Sonne gewöhnt werden. Besondere Gefahr besteht, wenn die Orchideen im Frühling an einen helleren Platz (z.B. auf den Balkon) gestellt werden. Wenn nicht schon zu viele Blätter verbrannt sind, besteht nach der Umstellung keine Gefahr mehr für die Orchidee.


Sonnenbrand an einer Phalaenopsis (Fotos: Claudia7)


2.) Pilzinfektion

Die Flecken sind braun oder schwarz, meist (aber nicht immer) eingesunken aber trocken und breiten sich aus:

Dabei handelt es sich wahrscheinlich um eine Pilzinfektion (Schwarzfleckenkrankheit) die durch Sprühen der Blätter oder zu hohe Wassergaben in der Ruhephase (meist verbunden mit Lichtmangel und Kälte) und zu hoher Luftfeuchte bei zu geringer Luftbewegung gefördert wird.

Behandlung: Die befallenen Blätter, soweit dies möglich ist, gründlich ab- oder ausschneiden, wobei die Schnittwerkzeuge vorher und nachher desinfizieren werden sollten. Befallene Pflanzen sollten isoliert gehalten werden, bis sich die Krankheit nicht weiter ausbreitet. Danach müssen die Kulturbedingungen verbessert werden: Das Sprühen sollte zunächst ganz eingestellt werden, die Luftfeuchte gesenkt und für mehr Frischluft gesorgt werden.

Bei besonders starkem Befall kann ein im Fachhandel erhältliches Breitbandfungizid gesprüht werden. Es gibt mehrere Erregerpilze die Flecken verursachen, so dass nicht jedes Fungizid wirklich hilft.

Als Alternative zum chemischen Fungizid lässt sich in vielen Fällen Zimt gegen Pilze einsetzen: ein Teelöffel gemahlener Zimt wird dazu in einer kleinen Tasse mit Wasser vermischt. Durch intensives Rühren entsteht eine Suspension, die dann mit einem breiten Pinsel grosszügig auf die Blätter aufgebracht wird. Dabei sollten nicht nur die befallenen Blätter, sondern die ganze Pflanze behandelt werden. Ist der Pilzbefall geheilt, kann der Zimt mit Wasser abgespült werden.

Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz eines Knoblauchsuds gegen Pilze: Den Sud stellt man her, in dem man ca. 4-5 Zehen zerdrückt und dann mit 0,5 l Wasser aufbrüht. Das Wasser sollte zum Sieden erhitzt werden und dann über den Knoblauch gegossen werden, wenn es gerade nicht mehr kocht. Das ganze ca. 4 Stunden (oder über Nacht) ziehen lassen, filtrieren (z.B. über einen Kaffeefilter) und dann unverdünnt sprühen oder mit einem Pinsel auf die Blätter aufgetragen. Einen Teil der Brühe sollte man dem Giesswasser zusetzen, um Pilze auch im Boden abzutöten. Die Geruchsbelästigung hält sich in Grenzen.

Eine weitere Behandlungsgmöglichkeit ist das Bestreuen der Flecken mit Holzkohlepulver.

Pilze an Vanda Pilze an Paphiopedilum
Pilze an Odontoglossum und Vanda
Möglicher Verlauf eines Pilzbefalls (Fotos: Elisabeth)

3.) Bakterieninfektion

Zunächst kleine, braune, eingesunken, scharf abgegrenzt Flecken ohne hellen Rand. Das Gewebe in und um die Flecken ist manchmal feucht und/oder schleimig. Die Flecken werden grösser, schliesslich wird das befallene Blatt gelb und fällt ab. Besonders anfällig scheinen (weichlaubig) Phalaenopsen zu sein.

Betroffene Pflanzen sind SOFORT zu isolieren, da diese Krankheit hochgradig ansteckend ist. Jeder Kontrakt mit anderen Pflanzen ist zu vermeiden. Bakterien verbreiten sich vor allen in den Wintermonaten, wenn wenig Licht auf die Orchideen trifft. Eine Behandlung der Pflanzen ist schwer und arbeitsaufwendig: Der Kulturraum ist leerzuräumen, ALLES muss gründlich desinfiziert werden (z.B. mit H2O2). Pflanzen mit und ohne Symptome müssen mehrmals getrennt voneinander in einem geeigneten Desinfektionsmittel getaucht werden - nicht spritzen, da Bakterienkeime mit dem Spritzwasser schnell verteilt werden. Alle Töpfe sind gründlich zu desinfizieren - oder wegzuschmeißen! Bei den befallenen Pflanzen müssen die Schadstellen grosszügig weggeschnitten werden. Das Werkzeug nach JEDEM Schnitt abflammen! Zwischendurch müssen auch immer wieder die Hände desinfiziert werden.

Bakterien Bakterien Bakterien
Befall durch Bakterien (Anfangsstadium) Befall durch Bakterien (nach 3 Tagen) Befall durch Bakterien (nach einer Woche)
  Bakterien  


4.) Virusinfektion

Es sind viele kleine Flecken die streifen- ring- oder pfeilförmig angeordnet sind

Evt. ist die Orchidee mit Viren infiziert. Eine Unterscheidung von anderen Krankheitserregern ist manchmal sehr schwierig. Leider kann der Pflanze dann keiner mehr helfen. Viren können aber nur vom Spezialisten unter dem Mikroskop entgültig identifiziert werden. Solche Identifizierungen nimmt das Pflanzenschutzamt vor. Zum Glück sind Viren recht selten geworden, da schon in den Gärtnereien auf virusfreie Vermehrung geachtet wird. Ganz ausschlissen kann man einen Befall trotzdem nicht. Übertragen werden Viren durch saugende Schädlinge und nicht desinziziertes Schneidewerkzeug. Deshalb sollte man Verdachtspflanzen bis zur Klärung isolieren und Schneidewerkzeuge immer desinfizieren. Äussere Anzeichen können auch verformte Blüten sein. Am häufigsten sind Cymbidium- und Odontoglossum- Arten betroffen, aber auch Cattleyen können befallen sein.


 
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