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Der Orchideendoktor: Blattläuse |
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schwarze Blattläuse, Foto: E. Kerschbaum |
grüne Blattläuse |
Beschreibung des Schädlings: Bei Blattläusen handelt es sich um kleine, tropfenförmige, Pflanzensäfte saugende Insekten mit Stechrüssel. Einige Arten kommen in einer geflügelten Phase und einer ungeflügelte Phase vor. Sind Flügel vorhanden, so sind sie häutig und werden in der Ruhe dachartig zusammengelegt. Am Hinterende befinden sich meist 2 Rückenröhren. Im Frühjahr treten meisten nur ungeflügelte Weibchen auf, die durch Jungfernzeugung eine große Nachkommenschaft haben. Die meisten Arten sind lebendgebärend. Im späten Frühjahr und Sommer treten vermehrt geflügelte Arten auf, die für die Verbreitung auf andere Pflanzen sorgen. Es gibt grüne, gelbe und schwarze Arten.
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Symptome / Schaden:
Sie treten meist in großer Zahl an Blüten, Blütenstengeln und jungen Blättern auf und saugen an den saftführenden Blattadern. Dabei wird der befallene Teil geschwächt und kann absterben.
Blattläuse sind im Verglich zu Spinnmilben nicht sehr klein und werden deshalb meist schnell erkannt.
Überschüssiger Zucker wird als "Honigtau" ausgeschieden. Dieser lockt Ameisen an. Ameisen kultivieren Blattläuse in manchen Fällen direkt, verteidigen sie gegen natürliche Feinde und ernten die Zuckerlösung. Dieses Verhalten kann zusätzlich einen Pilzbefall an der Pflanze hervorrufen (z.B. Grauschimmel).
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Bekämpfungsstrategie:
Befallene Orchideen sollte sofort in Quarantäne genommen, also isoliert werden. Bei geringem Befall ist es am einfachsten, die Blattläuse mit einem Wasserstrahl abzuwaschen oder abzusammeln. Eine tägliche Kontrolle danach ist sehr wichtig. Oft entstehen aus in den Topf gefallenen Läusen nach ein paar Tagen neue Kolonien.
Bei stärkerem Befall kann man dem Wasser etwas Schmierseife zusetzen. Dabei wird auf 1 Liter Wasser ein Esslöffel Schmierseife gegeben. Mit dieser Lösung wird die Pflanzen abgewaschen.
Als hilfreich hat sich auch die Behandlung mit Farnkrautbrühe erwiesen: 100 g frisches oder 10 g getrocknetes Farnkraut werden 24 h in Wasser eingelegt und die Brühe danach eine halbe Stunde aufgekocht. Die abgekühlte und gesiebte Brühe kann dann zwei mal in der Woche gesprüht werden. Auch in diesem Fall sind Verträglichkeitstests sinnvoll, wenn man sicher gehen will.
Natürlich steht auch eine breite Palette an Pflanzenschutzmittel im Fachhandel bereit. Beim deren Einsatz ist folgendes zu beachten: Dünnblättrige Orchideen vertragen keine Pflanzenschutzmittel die ölhaltig sind. Das Öl wirkt zwar sehr gut gegen Läuse, Milben usw.,ie Blätter werden aber ein paar Tage nach der Behandlung gelb und fallen ab. Öl verklebt die Poren der Blätter und lässt ihnen nicht mehr genug Luft zum atmen. Lassen Sie sich also im Fachhandel ein Mittel ohne Öl geben. Bei Mitteln die in das Substrat gesteckt oder gestreut werden ist zu beachten, dass diese nicht zusätzlich noch Dünger enthalten dürfen. Das kann die Wurzeln der Orchidee schädigen.
Jede Behandlung ist nach 14 Tagen zu wiederholen, um evt. überlebende Jungtiere und Eier zu vernichten. Bitte beachten Sie beim Einsatz chemischer Mittel diese Vorsichtsmassnahmen
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