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Der Orchideendoktor: Ohrwurm/Ohrenkneifer (Forficula auricularia)
Beschreibung des Schädlings:
Der Ohrwurm ist ein ca. 15 mm langes, länglich geformtes Insekt mit gelb-braun gefärbten Körper und zwei auffälligen Zangen am Ende des Hinterleibes. |
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Wissenswertes: Ohrwürmer sind eigentlich Nützlinge, ernähren sich also hauptsächlich von tierischen Schädlingen wie z.B. Läusen. Sie ergänzen ihre Kost aber durch pflanzliche Anteile. Sie sind nachtaktiv, meiden das Licht, verstecken sich am Tag.
Vielen Menschen sind diese völlig harmlosen Tiere unangenehm. Dies liegt wohl an den Zangen am Hinterleib. Diese Abscheu hat zu zahlreichen Legenden geführt. Unter anderem wird behauptet, Ohrwürmer würden durch die Ohren ins Gehirn einwandern, um dort ihrer Eier abzulegen. Das ist natürlich Unsinn ! Interessant ist das soziale Verhalten dieser Tiere: sie betreiben Brutpflege, bewachen also ihrer Eier und kümmern sich auch um die Jungtiere.
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Symptome / Schaden:
Die Fresswerkzeuge der Ohrwürmer sind recht schwach, deshalb fressen sie Neutriebe und junge Blätter z.B. von dünnblättrigen Orchideen. Das Schadbild ist dem der Dickmaulrüssler ähnlich, doch bevorzugen diese dicke Blätter. Auch Schneckenfrass sieht ähnlich aus, aber natürlich fehlen die Schleimspuren. Ebenfalls gefährdet sind Wurzeln, besonders frische Wurzelspitzen. Die Spitzen sehen nach einem Befall ausgehöhlt aus.
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Bekämpfung:
Orchideen die den Sommer im Freien verbringen sind natürlich besonders gefährdet. Aber auch in die Wohnung und erst recht ins Gewächshaus kommen diese Tiere, vor allem, wenn es draussen kalt wird. Ausserdem besteht die Gefahr, dass Ohrwürmer nach einem Aufenthalt im Freien in das Winterquartier eingeschleppt werden. Es ist es wichtig, bei entsprechenden Fraßspuren auch an Ohrwürmer zu denken.
Zur "Bekämpfung" reicht das Absammeln der Tiere aus. Die Pflanzen müssen in der Dämmerung beobachtet werden. Bei Fraßspuren sollte man mögliche Verstecke in der Umgebung absuchen: Ohrwürmer verstecken sich tagsübers zwischen den Blättern der Orchideen oder unter den Töpfen. Bei der Bekämpfung kann man dieses Verhalten ausnutzen: Bei einem grösseren Befall kann man feuchte Lappen oder mit Holzwolle gefüllte, umgedrehte Töpfe neben den Orchideen auslegen. Diese werden gern als Versteck angenommen. Die Tiere können dann tagsüber einfach abgesammelt werden.
Ab und zu verirren sich Ohrenkneifer auch in Töpfe, die mit lockerem Substrat gefüllt sind. Diese Orchideen können gut in Wasser getaucht werden; die Tiere kommen dann aus ihren Verstecken und schwimmen an der Oberfläche.
Ohrwürmer helfen im Kampf gegen Blattläuse, deshalb sollte man sie nicht töten, sondern im Garten aussetzten. Hier braucht man keine Sorge vor Schäden durch Fraß zu haben, denn in erster Linie ernähren sich Ohrwürmer von Läusen.
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