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Der Orchideendoktor: Regenwurm (Lumbricidae)
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Regenwurm |
Beschreibung des Schädlings: Regenwürmer besitzen einen langgestreckten, geringelten Körper und können bis zu 30 cm lang werden. Regenwürmer sind Zwitter; im vorderen Drittel befindet sich das gürtelartige Clitellum. |
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Wissenswertes: Regenwürmer sind eigentlich Nützlinge, keine Schädlinge. Sie leisten einen wichtigen Beitrag im ökologischen Kreislauf, indem sie sich vom Bodensubstrat ernähren. Sie durchwühlen dabei den Boden, belüften ihn so, befördern tiefere Schichten an die Oberfläche oder beschleunigen die Zersetzung im Kompost. Der ausgeschiedene Kot enthält viel mehr Nährstoffe, als der unverdaute Boden. Regenwürmer konzentrieren Nährstoffe also auf. Für Wurzeln und Neutriebe sind sie keine Gefahr, da sie sich nur vom Substrat ernähren. In einem Orchideentopf sind sie trotzdem sehr schlecht aufgehoben, denn sie kompostieren das Substrat.
Der Name Regenwurm leitet sich übrigens wahrscheinlich nicht von dem Verhalten der Tiere ab, bei Regen ihre Röhren zu verlassen, sondern von der "regen" Tätigkeit, der sie im Boden nachgehen. Weltweit gibt es 3000 Arten, in unseren Breiten sind es fast 40 Arten.
Legenden nach denen zwei Regenwürmer entstehen, wenn man sie in der Mitte zerteilt sind übrigens falsch. Der vordere Teil kann sich zwar evt. regenerieren, der hintere Teil stirbt aber ab.
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Prävention: Gefährdet sind Orchideen, die im Freien kultiviert werden. Man schützt den Topf am besten, indem man ihn nicht direkt auf den Boden stellt, sodass die Würmer über die Löcher in den Topf einwandern können. Dafür eignen sich hohe Gitterschalen am Besten. Gut aufgehoben sind die Orchideen auch, wenn man sie z.B. in einem lichten Baum aufhängt. |
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Symptome / Schaden:
Die Anwesenheit von Schädlingen im Topf erkennt man oft daran, dass unter dem Topf viele kleine Substrat-Krümel liegen. Wenn man die Stelle reinigt und sich innerhalb weniger Tage wieder viele Substrat-Krümel ansammeln, ist ein Schädlingsbefall im Topf wahrscheinlich. Regenwürmer sind besonders aktiv, dementsprechend gross sind die Mengen an Krümel. Dazu kommen oft die Ausscheidungen unter dem Topf. Manchmal treten sie auch nach dem Giessen an die Oberfläche.
Regenwürmer beschleunigen die Substratzersetzung also enorm. Innerhalb weniger Wochen kann das Substrat in einem Topf völlig zersetzt werden, so dass die Wurzeln ersticken.
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Bekämpfungsstrategie:
Wenn sich Regenwürmer in den Topf verirrt haben, sollte sofort umgetopft werden. Dabei sollten die Wurzen genau kontrolliert und mit einem lauwarmen Wasserstrahl gesäubert werden.
Regenwürmer lassen sich gut fangen, wenn man den Topf in einen Eimer mit Wasser stellt. Das Wasserstand sollte so hoch sein wie der Topf. Nach kurzer Zeit kommen die Würmer nach oben, um nicht zu ertrinken. Regenwürmer haben zwar keine Lungen, sie atmen jedoch über die Haut.
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