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Sie befinden sich hier: Home - Orchideen-Doktor - Bestimmungsschlüssel - Tausendfüssler


Der Orchideendoktor: Tausendfüssler (Myriapoda)
Tausendfüssler Tausendfüssler
Tausendfüssler (Fotos von Chris)

Beschreibung des Schädlings:

Tausendfüssler sind Tiere mit langgestrecktem, segmentierten, mehr oder weniger drehrunden Körper. An jedem Körpersegment befinden sich 2 Beinpaare (im Gegensatz zu Hundertfüsslern, die nur ein Beinpaar pro Segment besitzen). Die Körperfarbe ist meist bräunlich. Die Fortbewegung ist langsam. An Orchideen vorkommende Vertreter sind z.B. Oxidus gracilis und Poratia

Wissenswertes:

Tausendfüssler leben schon seit über 400 Mio. Jahren auf der Erde. Der Artenreichtum ist gross, so gibt es Exemplare, die eine Länge von bis zu 30cm erreichen, andere bleiben wenige mm klein. Sie sind sehr verbreitet und anpassungsfähig. Meist ernähren sie sich von abgestorbenen Pflanzenteilen. Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv und benötigen eine recht feuchte Umgebung um nicht auszutrocknen. Bei Gefahr rollen sie sich zusammen, um die empfindliche Unterseite zu schützen. Tausendfüssler häuten sich von Zeit zu Zeit, da das Exoskelett nicht mitwächst.

Symptome / Schaden:

Tausendfüssler beschleunigen die Substratzersetzung. Dadurch kann das Substrat in einem Topf sehr schnell völlig zersetzt werden, so daß die Wurzeln der Orchidee absterben können.

Um sicher zu erkennen ob Schädlingsaktivität im Boden vorhanden ist, ohne die Pflanze aus ihrem Topf zu holen, ist folgendes Vorgehen sinnvoll: Heben Sie den Topf an und reinigen Sie die Stelle auf der der Topf stand. Schauen Sie sich den Boden nach zwei Tagen erneut an. Befinden sich dort viele kleine Substrat-Krümel, deutet dies auf Schädlings-Aktivität hin (auch Ameisen, Asseln, Würmer). Giessen Sie anschließend die Orchidee und schauen Sie dann auf das Substrat. Viele Bodenschädlinge kommen jetzt an die Oberfläche um nicht zu ertrinken.

Prävention:

Gefährdet sind Orchideen, die im Freien kultiviert werden. Man schützt den Topf am besten, indem man ihn nicht direkt auf den Boden stellt, sodass die Würmer über die Löcher in den Topf einwandern können. Dafür eignen sich hohe Gitterschalen am Besten. Gut aufgehoben sind die Orchideen auch, wenn man sie z.B. in einem lichten Baum aufhängt.

Bekämpfungsstrategie::

Die beste Methode ist ein sofortiges Umtopfen. Dabei sollten die Wurzeln genau kontrolliert und mit einem lauwarmen Wasserstrahl gesäubert werden.

Die Schädlinge können durch Tauchen der Pflanze (evt. in eine Insektizid-Brühe) erstickt werden. Dazu sollte die Orchidee mit einer gefalteten Zeitung umwickelt werden, um die Substratoberfläche abzudecken. Auf diese Weise verhindert man ein zu starkes Ausschwemmen des Substrates. Der Tauchvorgang sollte mindestens 15 min dauern. Nach dem Tauchen sollte dafür gesorgt werden, dass die Orchidee schnell wieder abtrocknen kann, um Fäulnis zu verhindern. Evt. müssen Blattachseln, Neutriebe oder das Herz der Orchidee mit einem Papiertuch vorsichtig abgetrocknet werden. Ausgeschwemmtes Substrat muss ersetzt werden.

Eine chemische Behandlung ist mit einem wirksamen, flüssigen Bekämpfunsmittel möglich. Bitte beachten Sie beim Einsatz chemischer Mittel diese Vorsichtsmassnahmen.

 
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